(Weilheim, September 2024) Aufgrund der Größe Mexikos, mit verschiedenen Höhenlagen, Klimazonen und der dadurch bedingten Vielzahl an Lebensräumen, zählt das Land zu den artenreichsten der Welt und ist ein echter Biodiversitäts-Hotspot.
Viele kennen sicherlich noch die Zeichentrickserie „Road Runner“, aber wussten Sie, dass dieser Vogel tatsächlich hier vorkommt? Der sogenannte Wegekuckuck lebt in allen Wüstengebieten Mexikos, wie zum Beispiel in der Sonora Wüste auf der Halbinsel Baja California. Dieser Vogel verbringt die meiste Zeit am Boden und kann derart schnell rennen, dass Kojoten keine Chance haben, ihn zu erbeuten. Seine Geschwindigkeit hilft ihm außerdem dabei, gelegentlich Klapperschlangen zu erbeuten, deren Kopf er wie eine Peitsche auf den Boden schlägt. Um in den kalten Wüstennächten Energie zu sparen, fällt er in eine Art Schockstarre und lässt sich von den ersten Sonnenstrahlen wieder „auftauen“.
Einige Tierarten sind in Mexiko endemisch, das heißt kommen nur hier vor, wie zum Beispiel der Axolotl, eine Schwanzlurch Art, die circa 30 Zentimeter groß werden kann. Das Besondere am Axolotl ist, verletzte Körperteile und Organe wieder ersetzen zu können, und dass sie ihr Leben lang im Larvenstadium verbleiben, sich aber dennoch fortpflanzen. Diese Amphibien kommen in freier Wildbahn nur in den Xochimilco-Seen vor, sind dort aber inzwischen fast ausgestorben. Seit letztem Jahr gibt es daher ein Axolotl-Museum im Zoo von Chapultepec in Mexiko-Stadt, das eigene Schutz- und Aufzuchtprogramme betreibt.
In Mexiko existiert weltweit die größte Artenvielfalt an Reptilien (über 700 verschiedene Arten). Dazu zählt auch die fünffingerige Handwühle. Diese Schuppenechsenart, die auf den ersten Blick eher einem sehr großen rosa Wurm mit zwei schaufelartigen Vorderbeinen ähnelt, kommt ausschließlich im Südwesten der Baja California vor und verbringt die meiste Zeit in ihren selbst „gewühlten“ Gängen unter der Erde, um der großen Hitze zu entfliehen.
Deutlich weiterverbreitet sind da die Krokodile, genauer gesagt das Spitzkrokodil. Exemplare dieser Art werden üblicherweise um die vier Meter lang. Ein besonders großes lebt im Sumidero Canyon im Bundesstaat Chiapas, das Besucher bei einer Bootstour durch den Canyon häufig auf einem Felsen liegend beobachten können. Ein ganz besonderes „Vergnügen“ ist seit ein paar Jahren in den Gewässern des Karibik-Atolls Banco Chinchorro, etwa zwei Bootsstunden von Mahahual entfernt, möglich. Nur wenige Fischer leben hier in einfachen Hütten, die auf Stelzen in eine Mangrovenlagune gebaut sind. Die Fischabfälle werden meist direkt ins Wasser entsorgt, wovon sich die inzwischen circa 400 bis 500 Krokodile des Atolls ernähren. Bei einem Schnorchelausflug im circa 1m tiefen Wasser (nur zwischen Anfang Juni und Ende September möglich) kann man diesen Echsen sehr nahe kommen. Sie werden nur mit Stangen von den Guides auf Abstand gehalten.
Banco Chinchorro hat aber nicht nur für Adrenalin-Junkies etwas zu bieten, handelt es sich mit einer Länge von knapp 40 Kilometern und einer Breite von 16 Kilometern doch um das größte Atoll der nördlichen Hemisphäre. Ähnlich wie die weiter südlich gelegenen und deutlich bekannteren Atolle Turneffe oder Lighthouse in Belize (hierüber hatten wir schon in einem unserer vorherigen Newsletter berichtet) finden Schnorchler und Taucher auch hier eine bunte Unterwasserwelt mit zahlreichen Fisch- und Korallenarten vor. Da es auf Banco Chinchorro jedoch nur äußerst einfache Unterkünfte gibt und die Anreise etwas beschwerlich sein kann, geht es hier (noch) deutlich ruhiger zu.
Ein Stück weiter nördlich im Golf von Mexiko wartet ein weiterer Höhepunkt der Meeresfauna auf Besucher. Jedes Jahr von Ende Mai bis September taucht der größte Fisch der Welt, der bis zu 16 Meter lange Walhai, in den Gewässern um die Inseln Contoy, Holbox und Mujeres auf und bietet Besuchern und Einheimischen ein einzigartiges Erlebnis, neben ihnen in ihrem natürlichen Lebensraum zu schwimmen. In der Region zwischen Golf von Mexiko und Karibik gelangen in dieser Zeit gewaltige Planktonmengen an die Oberfläche, von denen sich nicht nur Walhaie, sondern u.a. auch Marline, Thunfische und Delfine ernähren. Die Tiere lassen sich zwar nicht von den Schnorchlern vom Fressen abhalten, jedoch sollten gewisse Verhaltensregeln eingehalten werden, um die Tiere nicht zu stören.
Auf der westlichen Seite Mexikos, in den Gewässern rund um die Baja California, finden sich von etwa Mitte Januar bis Ende März Grauwale, Blauwale, Finn- und Buckelwale ein, um ihre Jungen großzuziehen. Anders als zum Beispiel in Alaska oder British Columbia, wo die Grauwale vor allem auf der Durchreise sind, sind die Tiere hier deutlich entspannter und verhalten sich daher häufig extrem verspielt und neugierig. Kein Wunder, dass entsprechende Walbeobachtungstouren zum Beispiel in San Ignacio oder ab La Paz sehr beliebt sind, denn die Tiere interagieren oft mit den typischen Pangas (= kleine Boote), kommen nah heran und sind regelrecht zutraulich. Die Baja California gilt als eines der besten Whale-Watching-Gebiete weltweit.
Ein weiterer regelmäßiger Besucher Mexikos ist der Monarchfalter, der jedes Jahr in einem kleinen Waldgebiet im Biosphärenreservat Mariposa Monarca in Michoacán überwintert. Jeden Herbst begeben sich Monarchfalter aus dem Norden der USA und dem Süden Kanadas auf eine 5.000 Kilometer lange Reise gen Süden, die nur ihren Vorgängergenerationen bekannt war. Abermillionen Schmetterlinge bedecken dann zwischen November und März dichtgedrängt die Tannen, bevor Sie im Frühjahr wieder ihre Heimreise antreten. Unterwegs halten Sie Hochzeit, es werden Eier gelegt und die ersten sterben. Wie genau diese gigantische Reise funktioniert, ist bis heute nicht genau erforscht. Zumal der Monarchfalter fast weltweit vertreten ist, jedoch nur die nordamerikanischen Populationen derartige Strapazen auf sich nehmen.
Mexiko beherbergt außerdem die größte Kakteen-Art. Die auf Spanisch häufig einfach „Cardón“ genannte Pflanze kann bis zu 19 Meter hoch werden und prägt die Wüstengebiete im Norden des Landes unter anderen auch die Landschaften der Halbinsel Baja California. Bekannt ist zudem der „Schwiegermutterstuhl“ (eigentlich Goldkugelkaktus), den die Azteken wohl für rituelle Handlungen wie Menschenopfergaben verwendet haben. Überhaupt sind Kakteengewächse in Mexiko sehr verbreitet und so herrscht hier mit über 1.500 Arten die größte Kakteendichte weltweit. Kein Wunder, dass die Pflanze auch noch für allerlei andere Zwecke verwendet wird. Sehr beliebt sind zum Beispiel Kaktussuppe und Kaktussalat, meist zubereitet aus den Blättern des Feigenkaktus, bekannt auch als Nopal.
Verwandt mit den Kakteen sind die Agaven, die vor allem in den Bundesstaaten, Hidalgo, Puebla und Oaxaca verbreitet sind. Aus deren Fruchtfleisch wird der Mezcal, eine hochprozentige Spirituose, gewonnen. Der bekannteste Mezcal ist der Tequila. Ähnlich wie beim Champagner handelt es sich um eine geschützte Herkunftsbezeichnung. So wird der Tequila hauptsächlich im Bundesstaat Jalisco (sowie in deutlich geringerem Umfang in vier weiteren Staaten) und ausschließlich aus der blauen Agave hergestellt. Es gibt derzeit mehr als 2.000 unterschiedliche Marken Tequila (von ungefähr 150 verschiedenen Herstellern).
In Oaxaca, genauer gesagt in Santa María del Tule findet sich eine weitere ganz besondere Pflanze: Der Baum von Tule, eine Mexikanische Sumpfzypresse, ist mit 14 Metern Durchmessern und 46 Metern Umfang der dickste Baum der Welt. Die Pflanze wird manchmal auch als Baum des Lebens bezeichnet, da einzelne Ausformungen des Stamms als Tiere gedeutet werden können. Wer möchte, kann das Naturdenkmal von Oaxaca aus besuchen.
Ganz im Süden Mexikos breitet sich tropischer Regenwald aus und erstreckt sich bis nach Guatemala und Belize. Das Gebiet, das auch „Maya-Wald“ genannt wird, gilt als zweitgrößter Regenwald auf dem amerikanischen Kontinent. Hier liegt das UNESCO-Biosphärenreservat Calakmul, durch das nicht nur die namensgebenden Ruinen, sondern auch das sie umgebende Ökosystem geschützt sind. Zu diesem gehört unter anderem der Sapote, der auch als Breiapfelbaum bekannt ist. Aus seinem Milchsaft wird „Chicle“ gewonnen, ein Naturgummi, aus dem früher auch Kaugummi hergestellt wurde.
Am Rande dieses Reservats befindet sich ein weiterer Naturschatz: in einer sogenannten Einsturzdoline (oder auch Sinkhöhle) leben circa drei Millionen Fledermäuse, die jeden Abend bei Sonnenuntergang ihr Zuhause verlassen. Ein gigantisches Spektakel, manche sprechen daher auch von einem „Vulkan der Fledermäuse“.
(Weilheim, März 2024) Auch wenn Patagonien bei weitem nicht mit der Artenvielfalt tropischer Regionen mithalten kann, so findet sich hier dennoch eine überraschend große Anzahl unterschiedlicher und endemischer Tier- und Pflanzenarten - nicht zuletzt aufgrund der einzigartigen Geographie und dünnen Besiedlung.
In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige Spezies näher bringen. Ganz zum Schluss finden Sie außerdem einen kurzen Überblick über verschiedene Ausflüge zu diesem Thema, die sich problemlos in die meisten unserer Patagonien-Reisen inkludieren lassen (wenn sie nicht ohnehin schon so eingeplant sind).
Ein typischer Vertreter der dortigen Fauna ist das Guanako, das zur Gattung der Lamas gehört. Anders als in vielen anderen Ländern Südamerikas sind in den weiten Graslandschaften Patagoniens noch große Herden anzutreffen. Da die Tiere nicht besonders menschenscheu sind, kann man sie (z.B. bei einer Mietwagenreise) häufig auch in der Nähe der Straße beobachten. Besonders groß sind die Chancen im Patagonia Park oder am Eingang des bekannten Torres del Paine Nationalparks.
Dieser Park ist inzwischen auch wieder einer der besten Orte in Südamerika, um Pumas zu sichten, die im Gegensatz zu den Guanakos allerdings recht scheu und nachtaktiv sind. Die Raubkatze wurde früher häufig von den Landwirten in Patagonien abgeschossen. In den letzten Jahren hat jedoch ein Umdenken stattgefunden, sodass sich die Populationen sehr gut erholt haben (angeblich sind es inzwischen knapp 100 Tiere). Übrigens auch dank des reichen Nahrungsangebotes an Guanakos, der Lieblingsspeise des Pumas. Vor Ort werden spezielle Puma-Touren angeboten, die besten Chancen für Sichtungen gibt es in der Dämmerung; der Wanderweg zwischen der Laguna Amarga und dem Sarmiento See weist eine sehr hohe Pumadichte auf und darf nur in Begleitung eines Guides begangen werden.
Patagonien ist auch ein Paradies für Pinguine und so gibt es entlang der langen Küste zahlreiche Orte, um diesen Tieren, die in der Regel zwischen Oktober und März hier nisten, zu begegnen. Sehr bekannt und beliebt sind beispielsweise die riesige Magellan-Pinguin-Kolonie auf der Insel Magdalena in der Magellan-Straße oder auch die ebenfalls gewaltige Kolonie im argentinischen Punta Tombo südlich der Halbinsel Valdez. Auf der Insel Martillo im Beagle-Kanal, die auf Bootsausflügen ab Ushuaia zu erreichen ist, leben gleich drei Pinguinarten: Magellan-, Esels- und Königspinguine. Ein eigenes Königspinguin-Schutzgebiet befindet sich in der Bahia Inutil auf Feuerland. Dieses Gebiet lässt sich zum Beispiel mit dem eigenen Mietwagen erreichen. Der Königspinguin ist nach dem Kaiserpinguin, der nur in der Antarktis und angrenzenden Inseln siedelt, übrigens die zweitgrößte Pinguinart. Deutlich kleiner ist der Humboldt-Pinguin, den man unter anderem auf den Islotes de Puñihuil in der Nähe der Insel Chiloé beobachten kann. Dieser Ort gilt auch als einer der wenigen weltweit, an dem Humboldt-Pinguine gemeinsam mit Magellan-Pinguinen nisten.
Die Insel Chiloé ist außerdem ein guter Ort für Walbeobachtungen. So befindet sich in der Nähe der Stadt Quellón der Tantauco-Park, in dem Kajaks für Touren in den Golf von Corcovado gemietet werden können. Hier werden die meisten Blauwal-Sichtungen der südlichen Hemisphäre verzeichnet. Etwas weniger abenteuerlich sind die ganztägigen Bootsfahrten in den Francisco Coloane Marine Park in der Nähe von Punta Arenas. Hier lassen sich neben Buckelwalen auch Sei- und Minkwale sowie Orcas und Delfine beobachten. Ähnlich wie bei den Pinguinen gelten auch bei Walen die Monate Oktober bis April als beste Beobachtungszeit; Januar und Februar bilden den Höhepunkt. Allerdings gelten diese Zeiten nur für die Pazifikküste. Auf der atlantischen Seite (z. B. Halbinsel Valdes) sind Wale nur in den Monaten Juni bis Dezember anzutreffen. Die auch Killerwale genannten Orcas, die eigentlich zur Familie der Delphine gehören, kann man hier zwischen Februar und Mai sehen.
Zwei typische Tiere - und das nicht nur für Patagonien, sondern ganz Chile - sind der Andenhirsch Huemul und der Kondor. Beide Tiere sind im Staatswappen Chiles abgebildet und inzwischen leider vom Aussterben bedroht. Der Kondor ist noch deutlich häufiger anzutreffen, relativ gute Chancen bestehen zum Beispiel im Torres del Paine NP. Eines der letzten Refugien für den Huemul ist der (noch) relativ wenig besuchte Cerro Castillo Nationalpark. Hoffnung machen aber die immer zahlreicher werdenden Aufzuchtprogramme. So wurden unter anderen auch diese beiden Tierarten beispielsweise im chilenischen Patagonia Park angesiedelt. Der noch jüngere argentinische Patagonia Park hat ebenfalls ein Aufzuchtprogramm gestartet, das neben Kondoren und Andenhirschen auch Darwin-Nandus (das südamerikanische Pendant zum Vogel Strauß), Nutrias, Guanacos, Pumas und Chinchillas in der Region wieder ansiedeln will.
Vor allem durch die als Wasserscheide wirkende Andenkette ist die Fauna Patagoniens äußerst kontrastreich. Eine der ersten Pflanzen, die man bei einer Reise entlang der Carretera Austral vermutlich mit Erstaunen wahrnehmen wird, sind die Nalca-Pflanzen. Die Blätter dieses Riesen-Rhabarbers können eine beachtliche Größe von bis zu 2,5m im Durchmesser erreichen. Die Stängel sind tatsächlich essbar (es empfiehlt sich diese mit etwas Zucker zu verspeisen) und werden entsprechend auch auf Märkten angeboten.
Fast in ganz Patagonien wiederum kommt die buchsblättrige Berberitze vor, die hauptsächlich zwischen Oktober und Januar in kräftigem Gelb blüht und zwischen Dezember und März fruchtet. Die Beere des auch unter dem Namen Calafate bekannten Strauches ist essbar; eine Legende besagt, dass jeder, der einmal davon gegessen hat, wieder nach Patagonien zurückkehrt.
Eine Pflanze, die manch einer eventuell schon aus heimischen Gärten kennt, ist die Freiland- oder auch Scharlach-Fuchsie, die ursprünglich aber aus den Südanden stammt und dort vor allem in der regenreichen Region Aysen noch immer wild vorkommt.
Zwischen Oktober und Dezember blüht in Patagonien der Feuerbaum Notro in wunderbarem Rot. Ebenfalls im November blühen die Neuwelt-Arten der Lupinen, meist in den Farben lila und rosa. Ganze Felder dieser Pflanzen finden sich zum Beispiel um die Carretera Austral und auch im Torres del Paine NP.
Zum Abschluss noch ein Tipp: Patagonien eignet sich auch für Herbstlaub-Fans. Spektakulär sind vor allem die Südbuchenwälder, die dann in ein tiefes Rot getaucht sind. Aufgrund der Lage auf der Südhalbkugel findet der „Indian Summer“ hier ungefähr in den Monaten April und Mai statt. Bisher waren in dieser Zeit meist nur wenige Touristen unterwegs, weswegen viele Hotels bereits günstigere Nebensaison-Preise anbieten. Ein weiterer Vorteil: aufgrund der wenigen Touristen erhöhen sich auch die Chancen, einheimische Tiere zu sichten.
Und hier der weiter oben erwähnte Überblick zu den Tierausflügen:
(Weilheim, Dezember 2023) Die beiden mittelamerikanischen Länder Costa Rica und Panama beheimaten eine Vielzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten, Costa Rica beispielsweise circa 5% aller Arten auf nur 0,03% der Weltoberfläche.
Aufgrund seiner speziellen geographischen Lage zählt Costa Rica zu einer der Top 5 Hotspots weltweit für Vogelbeobachtung. Hier finden sich so symbolträchtige Vögel wie der „Göttervogel“ Quetzal, der farbenprächtige Tukan oder der schon an anderer Stelle erwähnte Rotkehlkolibri. Von den insgesamt 924 Arten sind rund ein Viertel Zugvögel, die sich vor allem in den Monaten August bis November hier einfinden. Erstaunlich ist vor allem die hohe Zahl an Raubvögeln aus den kälteren Regionen des Kontinents, die angeblich 3 Millionen betragen soll. Vor allem die Karibikregion und die Monate September und Oktober gelten als besonders gut für die Beobachtung großer Schwärme und zahlreicher Spezies. Vogelliebhaber finden aber eigentlich das ganze Jahr gute Bedingungen auch über die übrigen Regionen des Landes verteilt. Vor ein paar Jahren wurde daher auch die „Ruta nacional de observacion de aves“, eine touristische Route für Vogelbeobachtung, ins Leben gerufen, die 12 besonders empfehlenswerte Hotspots verbindet. Dazu zählen unter anderem der Palo Verde NP (u.a. Enten von Januar bis März), der Carara NP (Scharlachrote Aras von November bis März) als auch der Cahuita NP (vor allem für Raubvögel, März und April sowie September bis November).
Auch in Panama gibt es einige interessante Orte für Vogelbeobachtungen. Mit über 400 Vogelarten gilt die Region um Boquete als einer der besten Orte des Landes für Vogelbeobachtungen. Ein echtes Highlight ist die relativ abgelegene Mount Totumas Lodge an der Grenze zum Nationalpark La Amistad, wo sich nicht nur Vögel, sondern auch diverse Affenarten, Tapire und Berglöwen sowie zahlreiche Orchideenarten sichten lassen.
Die Strände Costa Ricas wiederum zählen zu den wichtigsten Eiablageplätzen für Meeresschildkröten. In der Zeit zwischen April und Oktober kommen sechs von sieben Arten der Meeresschildkröte hierher. Der Tortuguero NP an der nördlichen Karibikküste, dessen Name übersetzt „Platz, an den die Schildkröten kommen“ bedeutet, ist einer der wichtigsten Nistplätze für die Grüne Meereschildkröte, die hier von Juli bis Oktober zu beobachten ist. Die Playa Grande auf der Nicoya-Halbinsel wiederum ist ein geschütztes Refugium für die Lederschildkröte, die zwischen Oktober und März zum Nisten hierherkommt. Etwas weiter südlich befindet sich das Wildtierschutzgebiet Ostional. Die sogenannten „arribadas“ der Pazifik-Bastardschildkröte und Lederschildkröte, bei denen teilweise bis zu 350.000 Schildkröten innerhalb weniger Nächte an Land gehen, finden üblicherweise zwischen Juli und Dezember statt.
Schildkrötentouren sind aber längst nicht nur in Costa Rica, sondern auch in Panama eine beliebte Aktivität. Von März bis Juli besteht die Möglichkeit auf Bocas del Toro Lederschildkröten, echte und unechte Karettschildkröte als auch grüne Meeresschildkröten bei der Eiablage zu beobachten.
Nicht nur an Land, sondern auch in den Gewässern Costa Ricas und Panamas tummelt sich das Leben. Tausende Buckelwale kann man zwischen Juli und Oktober vor den Küsten Costa Ricas beobachten. Zur Hauptattraktion gehört nicht nur die Ankunft der faszinierenden Meeresriesen, sondern auch die Beobachtung der Wale mit ihrem Nachwuchs, die vor den Küsten Costa Ricas geboren werden sowie ihr beeindruckender Gesang. Einer der besten Orte für die Walbeobachtung ist der Marino Ballena Nationalpark nahe Dominical oder auch die Isla Caño, die häufig bei einem Aufenthalt im Corcovado Nationalpark besucht wird. Weniger bekannt sind die Monate Dezember bis März als Walbeobachtungsmonate; in dieser Zeit tummeln sich die Meeressäuger an der nördlichen Pazifikküste, vor allem in Santa Elena, dem Golf von Papagayo oder in der Nähe der Playa del Coco.
In Panama eignen sich verschiedene Punkte entlang der Pazifikküste für derartige Bootsausflüge, beispielsweise Isla Coiba oder Boca Chica im Westen des Landes. Noch relativ unbekannt ist die Perleninsel Isla Contadora, die sich innerhalb von 2h mit der Fähre von Panama Stadt aus erreichen lässt. Auch hier bestehen gute Chancen, einige der 30 Wal- und Delphinarten Panamas anzutreffen.
Deutlich mehr Glück braucht man, wenn man die Blüte des Guayacan-Baums erleben möchte, der nur für wenige Tage zu Beginn der Regenzeit blüht. Der Baum ist fast überall in Lateinamerika zu finden und zeichnet sich durch eine intensive gelbe Blütenpracht aus. Wer sich für Orchideen interessiert, kommt im Oktober zur Blüte nach Panama, zum Beispiel nach Santa Fé oder El Valle de Antón. Das Dörfchen liegt im größten besiedelten Vulkankrater der Welt und ist idealer Ausgangsort für Wanderungen und Naturerkundungen in die wunderschöne und einzigartige Umgebung. Hier befindet sich außerdem ein Orchideencenter, das sich der Zucht und Erhaltung gefährdeter lokaler und regionaler Arten widmet.
In Costa Rica gibt es mehr als 1.400 Orchideenarten. Kein Wunder also, dass auch die Nationalblume eine Orchidee ist. Die Guaria Morada blüht in den Monaten Januar bis März. Eine der besten Orte, die Pflanze zu sehen ist der Rincon de la Vieja Nationalpark. Eine Vielzahl an Orchideen finden sich im Botanischen Garten Lankester, der auch ein Forschungs- und Erhaltungszentrum für Orchideen beherbergt. Der Name geht übrigens auf den Orchideologen und Naturforscher Charles Lankester zurück, der auf seiner Kaffeefarm zunächst einen privaten Garten anlegte, den er später der Universität von Costa Rica schenkte.
Zur immensen Artenvielfalt zählen auch die circa 200 Amphibienarten. Besonders hübsch anzuschauen sind die teils farbenprächtigen Froscharten wie zum Beispiel das Erdbeerfröschen in der bluejeans-Variante. Diese lassen sich am einfachsten auf einer Nachttour in Costa Rica zum Beispiel in der Umgebung von La Fortuna oder auch im Monteverde Reservat beobachten. Besonders gute Chancen bieten sich zu Beginn der Regenzeit in den Monaten zwischen April und Juni.
Ein ganz besonderer Ort für Froschbeobachtungen ist der Red Frog Beach in Panama, auf der Insel Bastimentos im Bocas del Toro Archipel. Wer die roten Pfeilgiftfrösche antreffen möchte, sollte am besten nicht nur den Strand, sondern auch das Inselinnere erkunden. Auch das schon vorher erwähnte El Valle ist ein El Dorado für Frosch-Fans. In den dortigen Souvenirshops findet man häufig Postkarten oder auch Kaffeetassen mit der Abbildung eines orange oder goldfarbenen Frosches. Bei Atelopus Zeteki handelt es sich eigentlich um eine Krötenart, die wie viele Froscharten aufgrund eines aggressiven Pilzes vom Aussterben bedroht sind. Die wahrscheinlich letzten Exemplare des „Goldenen Frosches“ kann man im Artenschutzzentrum „El Valle Amphibian Conservation Center“ bewundern.
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