Unterwegs in Marokko

Ein Reisebericht

Barbara Schencking in Marrakesch

Mit Marokko hatte ich bisher nur über einen kurzen Aufenthalt vor über 20 Jahren in Agadir Kontakt. Nun bot sich im November 2018 die Gelegenheit, in einer kleinen Gruppe mit 12 Mitreisenden die Königsstadt Marrakesch und die Hafenstadt Essaouira kennenlernen zu dürfen.

Nach einem kurzen Transfer vom architektonisch beeindruckenden Flughafen Marrakeschs sind wir schnell in der Altstadt angekommen, die von einer über 10 Kilometer langen Stadtmauer umgeben ist. Da in die engen Straßen und Gassen kein Kleinbus fahren kann, sind "Lastenmotorräder" unterwegs, auf die das Reisegepäck umgeladen wird. Deren Fahrer fädeln sich flink in das Gewusel der Stadt ein und bringen das Gepäck zuverlässig zur Unterkunft.

Schon der Fußweg von der Stadtmauer zum Riad (siehe Tipp) verschaffte uns einen ersten, positiven Eindruck von Marrakesch. Auch wenn die Gassen sehr schmal und viele Menschen unterwegs sind, immer wieder ein Fahrrad, ein Moped, ein Lastenmotorrad, ein Handkarren, ein Eselfuhrwerk seinen Weg bahnt, kleine Läden und Geschäfte in die Straße "hineinragen", fühlten wir uns nicht bedrängt oder gar gefährdet. Mit freundlicher Aufmerksamkeit macht hier jeder unaufgeregt seinen Weg.

Je näher man dem Jemaa el Fna, dem weltberühmten Gauklerplatz kommt, desto touristischer wird die Atmosphäre. Auf diesem großen Platz, der von dem beeindruckenden Minarett-Turm der Koutoubia-Moschee beherrscht wird, findet man Händler für alle nur erdenkliche Waren, Schlangenbeschwörer, Auslagen, wo man in die Vielfalt der marokkanischen Gewürze eintauchen kann, Stände, an denen gegrillt und gekocht wird…

Von der Dachterrasse eines der umliegenden Restaurants durften wir bei frischgepressten Granatapfelsaft und dem obligatorischen Minztee einen phantastischen Ausblick genießen.

Am nächsten Tag wurde die Stadt von uns weitestgehend zu Fuß erkundet. Mit unserem exzellent deutsch sprechenden marokkanischen Reiseleiter besuchten wir den zauberhaften Majorelle-Garten, in dem seit 1923 Pflanzen aus allen 5 Kontinenten zu finden sind. Die Königsgräber der Saadier und der Bahia Palast sind beeindruckende Bauwerke, die einen imposanten Überblick über die formenreiche islamische Architektur, faszinierende Mosaike, filigrane Stein- und Holzornamente gewähren. Wir streiften ausgiebig durch die Märkte und Souks – wer gerne um schöne Handarbeiten feilschen mag, ist hier richtig.

Am Tag darauf machte sich unsere Gruppe auf die etwa dreistündige Fahrt an den Atlantik nach Essaouira, dem ehemaligen Mogador. Die Hafenstadt mit einer von den Portugiesen erbauten Festungsanlage ist durchaus noch von der Fischerei geprägt, aber mit ihren umliegenden schönen Stränden auch ein El Dorado für Badeurlauber und Surfer. Unser Ausflug wurde abgerundet mit dem Besuch in einer Kooperative für Arganöl, in der uns die arbeits- und zeitintensive Gewinnung des aromatischen und für Marokko typischen Öls vorgestellt wurde.

  • Tipp: In Marokko sollten Reisende unbedingt Aufenthalte in einem Riad buchen. Hier sind sie Gäste in einem traditionellen Haus, das auch schon mal ein kleiner Palast sein kann. Riad ist ein Wort für "Garten", da die Innenhöfe in der Regel mit Wasserspielen, Bäumen und Pflanzen gestaltet sind - wahre Oasen der Ruhe. Die in der Regel wenigen Zimmer sind individuell gestaltet und mit allem Komfort ausgestattet, den man sich für einen Urlaub nur wünschen kann. Es ist möglich, dass es keinen Fernseher gibt, aber den wird man in Marrakesch und auf der Reise durch Marokko nicht wirklich vermissen...

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