Unterwegs in Kolumbien

Ein Reisebericht

Christoph Radü in Kolumbien

Wenn man einen Kolumbianer fragt, was das Besondere am Reiseland Kolumbien ist, hört man häufig: „Colombia tiene todo“ (in Kolumbien gibt es alles). Allerdings ist Kolumbien fast dreimal so groß wie Deutschland; unmöglich das alles in einer einzigen Reise zu sehen.

Ich entscheide mich für die feucht-heißen Ecken des Landes und reise zunächst auf die Karibikinsel Providencia. Schon der Flug über das „Meer der sieben Farben“ lohnt die recht aufwendige Anreise. Ich fühle mich umgehend wohl. Die relaxte Atmosphäre, erlebnisreiche Tauchgänge am Barriereriff sowie die leckeren Meeresfrüchte machen es schwer, diesen Ort wieder zu verlassen.

Die Anreise nach Nuquí, der nächsten Reisestation, ist nicht minder spektakulär: von der Westseite der Anden bis zum Pazifik reicht der Regenwald bis an den riesigen Golf von Tribugá heran. Dort ziehen Buckelwale zwischen Juni und Oktober ihre Kälber groß.

Weiter geht es nach Santa Marta. Statt an die Strände zieht es mich in die Sierra Nevada de Santa Marta, in der sich die größte archäologische Ausgrabungsstätte Kolumbiens befindet. Die Trekking-Gruppe wird begleitet von einem Wiwa. Die Wiwa sind ein kolumbianisches indigenes Volk und besiedeln zusammen mit drei anderen Volksgruppen bis heute die Gebiete um die „Verlorene Stadt“ Teyuna. Faszinierend ist nicht nur, wie er bis zum letzten Tag der 4-tägigen Tour seine weiße Tracht sauber hält, sondern auch, wie er scheinbar eine Balance zwischen den Traditionen und „westlichen“ Einflüssen gefunden hat.

Wie sich Verhaltensweisen und Einstellungen verändern, lässt sich auch am Amazonas beobachten. Ich besuche die Stiftung „Maikuchiga“, die eine Auswilderungsstation und ein Schutzgebiet für Affen verantwortet. Maikuchiga bedeutet „die Geschichte der Affen“ in Tikuna, der vorherrschenden indigenen Sprache im Amazonasgebiet. Mein Begleiter erzählt, wie er früher mit dem Fangen und Verkauf geschützter Affenarten sein Geld verdiente, nun jedoch Touristen durch den Wald der Stiftung führt und wichtige Aufklärungsarbeit betreibt.

Zum Abschluss meiner Reise checke ich im Kaffeehotel „La Palma y el Tucan“ ein. Dieses befindet sich nicht etwa im bekannten Kaffeedreieck, sondern nur rund 50 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt. Die Anlage ist mehr als ein Hotel. Es handelt sich um eine innovative Kaffeefarm, auf der man viel über den Kaffeeanbau, die Ver­arbeitung und den Handel von Kaffeespe­zialitäten in Kolumbien erfahren kann.

Von einer der Hängematten des Hotels aus blicke ich in die umliegenden Berge und überlege schon jetzt, wie wohl die nächste Kolumbien-Reise aussehen könnte.....

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