Unterwegs in Guatemala

Ein Reisebericht

Birgit und Thomas Zaska in Guatemala und Belize (Teil 1 - Guatemala)

Warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden? Der Travelmart, die wichtigste Reisemesse für den süd- und zentralamerikanischen Markt fand in diesem Jahr in Guatemala statt. Für uns war das nicht nur ein Pflichttermin, sondern auch Anlass genug, mit Guatemala und Belize zwei Nachbarstaaten, aber doch so unterschiedliche Länder zu besuchen.

Zugegeben: Guatemala Stadt gehört nicht zu den Höhepunkten einer Reise durch das Kernland der Mayas. Die Stadt ist sehr uneinheitlich; neben attraktiven Villenvierteln breiten sich die Slums der Armen aus und der Verkehr ist einfach chaotisch.

Welch ein Gegensatz zu Antigua! Die erste Hauptstadt Zentralamerikas lässt noch heute den Prunk und den Reichtum altspanischer Kolonialzeiten erahnen. Bald nach der Gründung 1543 entwickelte sich die Stadt zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum mit herrlichen Kirchen, Klöstern und herrschaftlichen Palästen. Trotz mehrer katastrophaler Erdbeben weist die Stadt immer noch ein regelmäßiges koloniales Stadtbild mit zahlreichen halbzerstörten Barockkirchen und Klöster auf. Während der Säkularisation 1871 gingen viele dieser sakralen Bauten in Privatbesitz über, so dass wir hier in den Genuss kamen, in einem der schönsten Hotels des Landes zu wohnen. Das ehemalige Kloster Santo Domingo verwöhnte uns mit einem außerordentlich gelungenen Stilmix aus barocker Pracht und modernen Elementen. Ein weitläufiger Garten mit uralten Bäumen, kleinen Kapellen, Museen und einem Schwimmbad machten uns den Abschied von dieser einzigartigen Stadt fast ein wenig schwer.

Dabei erwarteten uns noch so viele andere Höhepunkte. Natürlich haben wir den Markt von Chichicastenango, die heimliche Hauptstadt der Mayanachkommen besucht. Dabei durften wir eine Prozession, angeführt von traditionell in farbenprächtigen Trachten gekleideten Nachkommen der Mayas miterleben und hatten auch das Glück, an einem rituellen Begräbnis auf dem Friedhof mit seinen bunt bemalten Grabsteinen teilzunehmen.

Trotzdem hat uns eigentlich der Markt in Zunil noch besser gefallen. Während „Chichi“ ein „Muss“ aller Touristengruppen ist, ist man auf dem Gemüsemarkt von Zunil fast noch „unter sich“ mit den Einheimischen und hat genügend Muße, die Produkte der fruchtbaren Vulkanlandschaft zu begutachten. An den Hängen des höchsten Vulkans Zentralamerikas Tajumulco (4.220 m) werden noch bis zu 3.000 m Höhe Mais, Kartoffeln und viele Arten an Gemüse angebaut.

Guatemala, nur so groß wie die Neuen Bundesländer, glänzt mit einer außerordentlichen landschaftlichen Vielfalt. Nach einer Fahrt über Pässe, höher als die Zugspitze, vorbei an Wasserfällen und Schluchten erreichten wir den Lago Atitlan. Mächtige Vulkane säumen den „See der Götter“ und abseits des Hauptorts Panajachel und seiner touristischen Infrastruktur erlebten wir auf Wanderungen und Bootstouren die alten Traditionen der stolzen Mayanachkommen.

Eigentlich waren wir ja zur Regenzeit unterwegs, aber dieses Jahr war recht trocken. Es hat zwar manchmal eine Stunde, dann auch ergiebig geregnet, manche Vulkane haben sich hinter Wolken versteckt, dafür trafen wir weniger Reisegruppen und auch unser Aufenthalt an der Pazifikküste gestaltete sich sehr gemütlich. Guatemala ist nicht unbedingt bekannt als Badeziel, aber die schwarzen Vulkanstrände mit seinen einfachen Hotels an der Pazifikküste lohnten ohne Zweifel eine Unterbrechung des Besichtigungsprogramms, bevor mit Tikal, der antiken Stadt in den Regenwäldern des Peténs der nächste Höhepunkt auf uns wartete.

Muss man über die wichtigste Stätte der klassischen Mayaperiode überhaupt noch etwas erzählen? Inmitten dichten Dschungels ragen Tempelanlagen wie antike Wolkenkratzer in den Himmel und obwohl nur ein kleiner Teil der Stadt ausgegraben wurde, erhält man eine ungefähre Vorstellung dieser ehemals imposanten und beherrschenden Metropole. Hätten wir alle 3.000 Strukturen besichtigt, hätte unser Aufenthalt nicht ausgereicht.

Eigentlich ist es ja ein wenig schade, dass Tikal alle anderen Höhepunkte Peténs etwas in den Schatten drängt. Wir haben auch die ausdehnten Ausgrabungen von Yaxha, auf einem Höhenzug über der gleichnamigen Lagune gelegen, besucht und haben es danach außerordentlich genossen, in unserem Hotel direkt am Lago Petén Itza und in einer wunderschönen Landschaft das Erlebte zu verarbeiten und ein erfrischendes Bad zu nehmen.

Wie schon öfter während dieser Reise haben wir es fast bedauert, weiterfahren zu müssen. Wir bestiegen in Rio Dulce, einem beschaulichen Ort am gleichnamigen Fluss ein Boot und fuhren durch dichten Urwald nach Livingston. Die üppige Landschaft zog ruhig an uns vorbei, wir entdeckten Wasserschildkröten, Alligatoren, farbenprächtige Vögel, aber auch Wasserlilien und Seerosen. Am Ende dieses Abschnitts unserer Reise wartete Livingston, eine etwas verschlafen wirkende Stadt an der Mündung des Rio Dulce. Sie ist bemerkenswert für seine ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen wie die Garifunas, einer afrokaribischen Volksgruppe, Kekchi, einem Mayavolk und Latinos. Bei einem Blick von unserer Terrasse auf das Meer, die auslaufenden Fischerboote und auf das geruhsame Treiben der Bevölkerung fühlten wir uns fast bereits nach Belize versetzt, aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte……

Aber natürlich stehen wir auch für Auskünfte über Belize zur Verfügung, ebenso zu unserem Abstecher nach New York und dem Rückflug in der neuen (empfehlenswerten) Premium Economy Class der Lufthansa.

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