Unterwegs in Nicaragua

Ein Reisebericht

Christoph Radü in Nicaragua

Im Mai 2015 hatte ich das Glück ein zweites Mal Nicaragua bereisen zu dürfen. Ich folgte dieses Mal der Einladung zu einer internationalen Messe in Managua. Ein großer Fokus liegt hierbei auf dem Tourismus, der in Nicaragua (gerade im Vergleich zum Nachbarn Costa Rica) noch in den „Kinderschuhen“ steckt. Mit Hilfe von Organisationen wie Rainforest Alliance oder der Europäischen Union soll dieser auf Nachhaltigkeit basieren.

Motorradfahrer auf der Insel Ometepe mit Vulkan im Hintergrund

Der starke europäische Einfluss wird auch bei einem Rundgang durch die wunderschöne Altstadt von Granada – meiner ersten Station auf dieser Reise - mit Ihren prächtig restaurierten Gebäuden aus der Kolonialzeit deutlich. Dieses Flair genießen Sie in der Regel auch als Hotelgast, denn bisher gibt es hier keine modernen, großen „Bettenburgen“. Vielmehr nächtigt man oft in alten Herrenhäusern oder umgebauten Klöstern, die über einen kühlen Patio und teils auch etwas Luxus verfügen.

Bei einer Bootsfahrt durch das Naturparadies der „Isletas“, kleine oft üppig grüne Mini-Inseln, die durch die Explosion der Spitze des Vulkans Mombacho, der über der Stadt thront, entstanden sind, lernen wir einen Teil des riesigen Nicaragua-Sees kennen. Es handelt sich um den größten See Mittelamerikas und des drittgrößten in ganz Lateinamerika.

Neben den kleinen Isletas gibt es einige größere Inseln, die bekannteste heißt Ometepe. Und auch diese Insel hat einen Rekord zu bieten, nämlich der der größten Vulkaninsel in einem Süßwassersee. Schon bei der Anfahrt mit der Fähre ist mir die Dominanz der beiden Vulkane Concepcion und Maderas aufgefallen. Der Vulkanboden hat die Entwicklung breitflächiger Landwirtschaft auf der Insel begünstigt. Bevor die ersten Hotels hier entstanden, waren es daher einfache Fincas, die die ersten Touristen beherbergten. Auch wenn es heute einen kleinen Flughafen und gute Straßen gibt, hat sich die Insel doch einen sehr ursprünglichen Charakter bewahrt und man kann die Ruhe zum Beispiel an einem fast weißen und menschenleeren Vulkansandstrand genießen. Die Insel hat aber noch sehr viel mehr zu bieten: neben rätselhaften Petroglyphen wird Sie auch die Natur erstaunen. Bei der Besteigung des Vulkans Maderas wandern Sie durch einen dichten Nebelwald, der von zahlreichen Brüllaffen und weiteren exotischen Tieren bewohnt wird. Wer es etwas gemütlicher bevorzugt, wird auch schon auf einem kurzen Spaziergang durch das Charco Verde Reservat interessante Entdeckungen machen.

Wer nun eventuell überlegt eine Reise nach Nicaragua zu unternehmen, dem kann ich nur eines raten: machen Sie es jetzt! Die Dinge in Nicaragua ändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Geplant ist der Bau des Nicaragua-Kanals, der durch den Nicaragua-See führen soll. Ob dieser schlussendlich realisiert wird, steht zwar noch nicht mit 100 prozentiger Sicherheit fest. Abzusehen ist jedoch, dass in Zukunft sehr viel mehr Menschen das Land bereisen werden.

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