Wussten Sie schon...?

Erstaunliche Fakten über die Ruta de los Parques

Wussten Sie schon.....

(Weilheim, März 2024) … dass es in Patagonien eine „Route der Parks“ (Ruta de los parques) gibt? Wo diese entlangführt und weitere erstaunliche Fakten über die noch weniger bekannten Nationalparks in Chile finden Sie nachfolgend.

… dass die Route zwischen Puerto Montt und Kap Horn auf einer Länge von mehr als 2.700 km (= ca. 1/3 des chilenischen Staatsgebietes) insgesamt 17 Nationalparks mit einer Fläche von mehr als 11 Millionen Hektar aufweist? Die geschützte Fläche entspricht damit ungefähr dem zweieinhalbfachen des Schweizer Staatsgebietes.

… dass die 17 Nationalparks insgesamt 24 verschiedene Ökosysteme, 46 Säugetier- und 140 Vogelarten sowie sieben einheimische Waldarten schützen?

… dass die Schutzgebiete laut einer aktuellen Studie insgesamt 6.608 Millionen Tonnen Kohlenstoff binden und mit 558 Tonnen pro Hektar deutlich mehr als das Amazonasgebiet? Grund dafür sei der hohe Anteil an Torfmooren, die im Vergleich zu anderen Ökosystemen bis zu 10-mal mehr Kohlenstoff speichern können.

… dass zu den 17 Nationalparks einige bekannte wie der Torres del Paine NP zählen, aber auch einige weniger bekannte, wie zum Beispiel der Parque Nacional Cerro Castillo südlich von Coyhaique? Der Park ist unter anderem Heimat des Südandenhirsches, der stark bedroht ist und von dem schätzungsweise nur noch ungefähr 1.500 Exemplare in freier Wildbahn leben. Das Tier, das auch als Huemul bekannt ist, findet sich zusammen mit dem Andenkondor im chilenischen Staatswappen. Um die kleinen stark zergliederten Teilpopulationen zu stärken, wurde ein Wildtierkorridor eingerichtet, zu dem neben dem Cerro Castillo Nationalpark zum Beispiel auch der weiter südlich gelegene Patagonia Park zählt. Die 5-tägige Rundwanderung um das namensgebende Cerro Castillo Massiv zählt zu den schönsten in ganz Chile. Es gibt aber auch sehr schöne ganztägige Wanderungen zum Beispiel zur Gletscherlagune des Cerro Castillo. Der Name „Castillo“ scheint nicht von ungefähr zu sein, erinnert der Anblick über die Lagune hinweg auf den Berg doch an eine mächtige Burg mit vielen kleinen Türmchen.

…. dass der Patagonia Park 2018 eine Schenkung des Ehepaar Tompkins an den chilenischen Staat war, die das ursprünglich als Weideland stark genutzte Gebiet im Chacabuco-Tal vor der Jahrtausendwende aufkauften (was nicht ganz unumstritten war) und wieder renaturierten? Im Park findet der Besucher weite Flächen mit patagonischer Steppe, durch die unter anderem der Baker Fluss, der wasserreichste Fluss Chiles fließt. In diesem Gebiet lassen sich auch zahlreiche Spuren, wie zum Beispiel Höhlenmalereien und kleine archäologische Ausgrabungen der Tehuelche, die hier bereits vor mehr als 7.000 Jahren auf die Jagd gingen, finden. Für Wanderfreunde gibt es zahlreiche kürzere und längere Wege, unter anderem auch den kürzlich neu eröffneten und circa 8 km langen Weg zur „Piedra Clavada“, einer circa 40m hohe, sehr markanten Felssäule. Nahe dem Parkeingang liegt mit der Chacabuco Lodge, die zu den Explora Hotels gehört, die weitere Häuser unter anderem in der Atacama-Wüste und im Torres del Paine Nationalpark betreiben, eine Luxusunterkunft, die auch höchsten Ansprüchen gerecht wird. In den vergangenen Jahren ist außerdem auf der argentinischen Seite der 180.000 ha große Parque Patagonia Argentina entstanden, der neben Steppen- und Canyonlandschaften auch mehr als 80 archäologische Stätten mit antiker Felskunst (darunter das UNESCO Weltkulturerbe Cueva de las Manos) beherbergt.

… dass die Tehuelche das Gebiet des Pali Aike Nationalpark auch „trostloser Ort, wo der Teufel wohnt“ nannten? Dies mag von der stark vulkanisch geprägten Geologie mit zahlreichen niedrigen Vulkankratern und Basaltfeldern herrühren. Der höchste Krater ist der „Morada del Diablo“ mit knapp 300 Metern Höhe und eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Parks. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Pali Aike Höhle und die Ana Lagune, die vor allem Vogelbeobachter begeistern wird.

Wer nun Lust bekommen hat, diese faszinierende Region und die verschiedenen Nationalparks kennen zu lernen, dem möchten wir im Folgenden nun einige Tipps für die Reiseplanung an die Hand geben.

Die unserer Ansicht nach beste Option die Nationalparks in Patagonien kennen zu lernen, ist eine Mietwagenreise, bei welcher auch die Unterkünfte vorgebucht sind. Mehrere unserer Auto-/Hoteltouren beinhalten bereits einige der zur „Ruta de los Parques“ gehörenden Schutzgebiete. Hierzu zählen unter anderem

  • die 18-tägige „TransCarretera Überland“ mit Pumalin, Queulat, Patagonia (chilenische und argentinische Seite) und Laguna San Rafael NP sowie
  • die 20-tägige „TransPatagonien Überland“ mit Pumalin, Queulat, Parque Patagonia Argentina und Torres del Paine NP sowie optional Bernardo O’Higgins NP.

Einige der Parks sind nicht über den Landweg, sondern nur per Boot oder Schiff erreichbar. Dazu zählen der riesige Kaweskar NP sowie Agostini und Yendegaia, wobei letzterer derzeit geschlossen ist.

  • Cruceros Skorpios bietet regelmäßige 5-tägige Expeditionskreuzfahrten mit der Skorpios III in den Kaweskar NP an, Beginn und Ende jeweils in Puerto Natales.
  • Die Kreuzfahrtgesellschaft Australis wiederum pendelt mit der MS Stella und MS Ventus zwischen den Häfen Punta Arenas und Ushuaia in Argentinien. Unterwegs durchqueren die Schiffe den Alberto de Agostini NP mit seiner berühmten „Allee der Gletscher“. Darüber hinaus ist in den meisten Fällen (sofern es der meist raue Wellengang erlaubt) auch ein Anlanden an Kap Hoorn im Cabo de Hornos NP möglich.
  • Für alle, die nicht gleich mehrere Tage auf See verbringen möchten, gibt es zwischen Dezember und März auch die Möglichkeit für eintägige Bootstouren ab/bis Punta Arenas in den Marinepark Francisco Coloane Reservat am Rande des Kaweskar NP. Auf den circa 13-stündigen Touren steht vor allem die Beobachtung von Buckelwalen im Fokus, es sind aber auch Sichtungen von Seelöwen, Sturmvögeln, Kormoranen und Delfinen möglich.
  • Ab Puerto Tranquilo wiederum werden Ausflüge zur Laguna San Rafael angeboten. Mit den Ausflugsbooten fahren Sie nahe an die fast 70m hohe Abbruchkante des gleichnamigen Gletschers, der in die Lagune kalbt.

Aufgrund der Abfahrten ab Punta Arenas, Puerto Natales und Puerto Tranquilo lassen sich die genannten Kreuzfahrten und Bootsausflüge auch gut mit einer Mietwagentour, wie zum Beispiel der oben erwähnten „TransPatagonien Überland“, kombinieren.

Und es gibt noch mehr zu entdecken:

  • Ein interessanter Abstecher bietet sich am südlichen Ende der Carretera Austral. Von Cochrane aus führt diese via Caleta Tortel bis nach Villa O‘ Higgins. Beide Orte dienen als Ausgangsorte für Bootstouren zu den Gletschern des südlichen Inlandeisfeldes im Bernardo O’Higgins NP, Chiles größter Nationalpark und einer der größten weltweit. Neben dem Glaciar Montt oder Glaciar O’Higgins, die nur auf dem Wasserweg erreichbar sind, lassen sich andere wie der Tigre Gletscher auch „erwandern“. Diesen Abstecher können Sie als optionales Anschlussprogramm zu unserer Mietwagenreise „TransPatagonien Überland“ buchen.

  • Auf der Strecke von Coyhaique zum Lago General Carrera (beide jeweils Teil der oben genannten Mietwagenreisen) liegt der kleine Ort Villa Cerro Castillo mit Übernachtungsmöglichkeiten. Von hieraus lässt sich der Cerro Castillo NP auf kleinen oder größeren Wanderungen erkunden.
  • Der Alerce Andino NP liegt ganz in der Nähe des Touristenstädtchens Puerto Varas und lässt sich von dort aus gut auf Tagesausflügen erkunden.

  • Der Pali Aike Nationalpark bietet derzeit leider keine empfehlenswerten Unterkünfte in der näheren Umgebung. Allerdings lässt sich ein Besuch auf der Fahrt von Punta Arenas nach Cerro Sombrero auf Feuerland einplanen.
  • Der auf dem Papier eigentlich recht kleine Pumalin NP ist am Ende doch auch recht groß und bietet zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten, sodass wir (mindestens) einen Zusatztag wärmstens empfehlen können. Interessant ist z.B. eine Übernachtung am Lago Yelcho oder in La Junta en Route nach Puyuhuapi. Sie hätten dadurch Zeit für einen lohnenden Abstecher (ggf. mit Wanderung) im neuen Teil des Pumalin Parks, dem Sektor El Amarillo.

Zum Abschluss möchten wir Ihnen noch unseren neuen Artikel zur Fauna und Flora in Patagonien ans Herz legen, wo Sie viele Tipps und interessante Infos zu Wildtierbeobachtungen und der überraschend vielfältigen Pflanzenwelt finden.

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